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Dienstag, 26. Dezember 2017

Tutorial Kühlpack-Hüllen

Unsere kleinen Beulentröster aus dem Kühlschrank kommen in unterschiedlicher Gestalt daher. Mal als Monsterchen und mal als Füchslein... Natürlich auch in unterschiedlicher Größe, denn Kühlpacks sind ja auch nicht alle gleich groß.


Um diesen Umständen gerecht zu werden, habe ich diese kleine Anleitung geschrieben, dass Du Dir selbst Deine Kühlpackhülle nähen und an das vorhandene Kühlpack anpassen kannst.

Du benötigst folgende Materialien:

- Baumwollstoff,
- Filz,
- Webband,
- farblich passendes Garn,
- Knöpfe.

Genäht werden meine Kühlpacks aus leichten Baumwollstoffen mit Applikationen aus dünneren Filzen wie zum Beispiel Stickfilz. Es geht auch dünner Bastelfilz aus dem Bastelladen.

Nun zu den Zuschnitt-Größen. Ich berechne grundsätzlich nach folgender Formel die Größe für den Stoffzuschnitt der leichten Baumwolle/Webware:

Breite = Breite des Kühlpacks + 2x Nahtzugabe
Höhe = Höhe des Kühlpacks *2 + 2 cm Überlappung + 2x2 Nahtzugabe (oder + 4 cm)

Die Filz-Teilchen zeichne ich für die Monster-Zähne und die Tier-Ohren freihand. Für die Augen suche ich mir entsprechend runde Vorlagen, wie z.B. den Boden meiner Klebe-Flasche und einen Schlüsselring (ohne Schlüssel). Für das Fuchs-Gesicht nehme ich eine Konservendose. Der daraus gewonnene Kreis wird in Viertel geschnitten und reicht so für zwei Füchse. Wenn Du öfter Kühlpack-Hüllen nähen willst, mach Dir gleich entsprechende Schablonen aus Pappe fertig und beschrifte diese. Den Fuchs-Latz habe ich ebenfalls freihand gezeichnet. Das bekommst Du auch hin. Wenn Du wegen der Symmetrie unsicher bist, zeichne den Latz im Bruch auf ein Stück Papier oder Pappe und übertrage ihn dann auch im Bruch auf den Filz.


In meinem Beispiel hat das Kühlpack die Maße von 12,5 x 12,5 cm.
Ich erkläre zuerst die Gestaltung für den Fuchs, darunter die Variante für ein Monster.



Vorbereitung - Zuschnitt und Knipse
Entsprechend o.g. Formel ergibt sich ein Stoff-Zuschnitt von 14,5 x 31 cm. Meine Nahtzugabe beträgt hierbei 1 cm. 8 cm von der einen schmalen Seite machst Du links und rechts einen kleinen Knips innerhalb der Nahtzugabe. 10,5 cm von der anderen Seite machst Du ebenfalls zwei Knipse.

Bei anderen Kühlpack-Größen legst Du Dir probehalber das Kühlpack auf den Stoff, legst die Stoffseiten so um, bis dir die Teilung gefällt. Bei schmaleren Kühlpacks teile ich gern 1/3 Gesicht und 2/3 Körper, wobei immer 2 cm von der oberen Seite (Gesicht) auf die untere Seite (Körper) überlappt.

Schritt 1 - Versäubern der kurzen Kanten
Auf der kurzen Seite wird 0,5 cm breit nach innen, also auf die linke Seite umgeschlagen. Jetzt die Kante überbügeln. Dann noch einmal 0,5 cm einschlagen und nochmals überbügeln. Die Kante feststecken. Schmalkantig festnähen. Prinzipiell ist ein Vernähen des Fadens hier nicht notwendig, da die Fadenenden später innerhalb der Nahtzugabe liegen.


Mit der anderen kurzen Seite genauso verfahren.


Schritt 2 - Das Fuchsgesicht gestalten
Für den Zuschnitt des weißen Filzkreises miss zuerst die Breite Deines Zuschnittes. Davon ziehst Du die Nahtzugaben ab und das erhaltene Maß gibt den Kreisdurchmesser vor, den Du brauchst. Wenn Du keine passende Dose etc. als Vorlage findest, kann der Kreis auch etwas kleiner sein. Den Filzkreis zu Vierteln zerschneiden. Zwei Viertel benötigst Du für das Fuchsgesicht. Die anderen beiden kannst Du für andere Projekte weglegen.

Die Viertel legst Du unter Berücksichtigung der Nahtzugaben auf die untere umgenäht Kante des Baumwollstoffes. Beachte hierbei, dass diese Kante den Abstand von 8 cm zu den Knipsen hat, also das Oberteil/Gesicht sein soll. Die Viertel sollen sich dabei berühren. Steck die Filzstückchen fest. Nähe die Viertel mit einem weißen Faden knappkantig auf dem Baumwollstoff fest. Die Fadenenden müssen verknäht bzw. auf der Rückseite verknotet werden.



Für das Monster zwei unterschiedlich große farbige Kreise aus Filz ausschneiden. Zuerst den größeren mittig auf das spätere Oberteil/Gesicht festnähen. Dann den kleineren mittig darauf steppen.

Schritt 3 - Die Ohren
Für die Ohren kannst Du ein Oval aus Deinem Filz ausschneiden. Das Oval teilst Du mittig auf der kurzen Breite. Falte die erhaltenen Teile wie auf dem Foto zu sehen und stecke sie nach innen direkt unterhalb der gemachten Knipse fest. Nähe oder hefte die Ohren mit ein paar Stichen fest, so dass sie später nicht verrutschen können.




Hier kann man gut den Knips erkennen



Natürlich kannst Du den Ohren auch eine andere Form verpassen. Sie zum Beispiel schräg ansetzen oder mit der Zackenschere schneiden oder einfach auch die Form abwandeln. Gerade bei den Monstern schaut das witzig aus.

Schritt 4 - Den Fuchsschwanz/Fuchslatz anbringen
Dazu faltest Du ein kleines Stück Webband und fixierst es mit den offenen Kanten oberhalb des anderen Knipses auf dem Baumwollstoff (siehe Foto), wenn der Stoff wie auf dem Bild gefaltet liegt. Der Knips liegt hierbei unten in der Falzkante.


Bei schmalen Kühlpacks kann man prima noch einen Fuchslatz aus weißem Filz ausschneiden und auf der unteren Hälfte feststeppen.

Der Latz ist wie ein Herz geschnitten, nur ohne Kerbe oben.

Die Monster-Zähne freihand einen Zahn auf weißen Filz aufzeichnen und ausschneiden. Die Höhe des Zahns sollte maximal den Abstand zu dem unteren Knips betragen. Bedingt durch die 2 cm Überlappung können die Zähne auch etwas unterhalb der umgenähten Kante des Unterteils festgesteppt werden. Da kommt es auch darauf an, wie groß die ausgeschnittenen Zähne sind.

Schritt 5 - Zusammennähen
Jetzt kannst Du die Hülle schon zusammen nähen. Dazu faltest du zuerst das Fuchsgesicht rechts auf rechts auf den Baumwollstoff. Die Falzkante geben die Knipse vor. Anschließend faltest Du auch die untere Hälfte an den anderen Knipsen um. Stecke alles fest. Achte darauf, dass die Außenkanten alle bündig abschließen. Miss vorsichtshalber noch einmal die Außenkanten nach, ob auch alle Seiten das gleiche Maß haben. Korrigiere ggf. durch Nachstecken.




Nähe beide Außenkanten mit entsprechender Nahtzugabe ab. Der Faden muss jetzt vernäht werden. Anschließend versäubere die Außenkanten mit einem Zickzack-Stich, damit der Baumwollstoff nicht ausfranst. Natürlich kann das auch mit einer Overlock geschehen.



Fäden bitte vernähen bzw. einziehen

Du kannst die Hülle jetzt wenden. Forme die Ecken schön aus.


Schritt 6 - Augen und Nasen anbringen
Für die Augen und die Nase suchst Du Dir farblich passende Knöpfe, die Du dann per Hand festnähst. Kühlpack verpacken - fertig - freuen!

Beispielvariation mit dunklen Knöpfen

Andere Effekte ergeben sich mit zwei Farben


Hier sieht man gut die Überlappung und das Kühlpack

Verlinkt bei Creadienstag.

Montag, 25. Dezember 2017

Tutorial Stoff-Sterne selber nähen

Gezeigt habe ich meine Stoff-Sterne schon in einem früheren Blog-Beitrag. Jetzt geht es ins Detail. Ich zeige Euch, wie Ihr Euch selbst mit diesem Näh-Fieber infizieren könnt ;o)) Gearbeitet wird rein von Hand mit der Paper Piecing - Methode.


Für einen Stern benötigt man:

- 12 Stoffstückchen aus weihnachtlichem Baumwollstoff (nach Vorlage),
- Band für die Aufhängung,
12 Papierrauten (nach Vorlage),
- eine Papierschere,
- 12 Stecknadeln,
- 2 Perlen oder Knöpfe,
- Füllwatte,
- farblich passendes Garn,
- eine Nähnadel,
- eine Stickschere. 

Vorlage Papier: hier downloaden (aber hier könnt Ihr Euch for free eigene Triangles gestalten, für größere oder kleinere Sterne)
Vorlage Stoffgröße: hier downloaden

Für die Papierrauten druckt und schneidet man diese A4-Vorlage entsprechend bei 100% aus. Die Rauten werden an den Linien ausgeschnitten. Halbe Rauten etc. werden entsorgt.


Für die Stoffstückchen gibt es ebenfalls eine Vorlage zum Ausschneiden. Man kann aber auch ein Patchwork-Lineal (wie dieses hier) benutzen und mit dem Rollschneider schnell und einfach mehrere Lagen Stoff erst in 5 cm hohe Streifen schneiden. Anschließend legt man das Patchwork-Lineal an der 60°-Markierung an die Oberkante der Stoffstreifen und schneidet links und rechts am Lineal entlang. Dann wird das Lineal bis zur 5 cm -/Mittel-Markierung des Lineals an den Rand des linken Schnittes geschoben und dann schneidet man am rechten Rand noch einmal ab. Je nachdem, wieviele Stofflagen man gelegt hat, erhält man 2+x Stoffrauten.






Nun legt man je eine Papierraute mittig auf ein Stoffstück und steckt es mit einer Stecknadel fest. Wenn alle 12 Stück gesteckt sind, nimmt man einen Heftfaden und eine Nadel und beginnt die Stoffränder um das Papierstück zu legen und heftet diese direkt zusammen. Die Ecken immer schön falten, damit hier nichts absteht. Sonst passen die Stücken am Ende nicht zueinander.









Sind alle Rauten geheftet, kann das Nähen beginnen. Zwei Rauten mit den schönen Seiten zueinander legen. Von der breitesten Stelle zur Spitze beginnend mit kleinen Stichen zusammen nähen.


Von der breitesten Stelle zur Spitze hin...

Ist man an der Spitze angekommen, klappt man die Rauten auf, nimmt man eine weitere Raute zur Hand und legt diese rechts- auf rechts mit der Spitze dort an und näht sie an der gegenüberliegenden Seite zur gerade genähten Naht von der Spitze an die mittlere Raute an. Das setzt man so fort bis man sechs Rauten zu einem Stern zusammen gefügt hat. Dann den ganzen Vorgang für die zweite Seite wiederholen. Dabei auf die Platzierung der Stoffmuster achten, wenn man mehr als 2 sich abwechselnde Muster verwendet.


...dann das dritte Stück anlegen & bis zur breitesten Stelle 

...zurück nähen.







Sind beide Hälften fertig, kann man diese rechts auf rechts aufeinander legen und beginnen, die Außenseiten zusammen zu nähen. Dabei nähe ich gern schon ein verknotetes Satinband nach innen gelegt mit fest (der Knoten mit den Enden schaut beim Zusammennähen oben raus).





An einer Stelle lässt man eine Wendeöffnung. Ich mache das meist an der unteren Seite und nähe immer bis 1 cm hinter die Spitze und auf der gegenüberliegenden Seite auch.


Hier kann man die Wendeöffnung gut erkennen

Dann schneidet man an allen Spitzen die Nahtzugabe schräg weg. Bitte vorsichtig dabei sein und nicht in die Naht schneiden!





Anschließend werden die Heftfäden vom Papier entfernt und das Papier aus den Rauten gezogen. Das Papier kann meist für die nächste Runde weiterverwendet werden. Bei mir ist ca. nach 4 Sternen ein neuer Satz Papierrauten fällig.





Dann kann der Stern gewendet werden. Die Spitzen schön ausformen und anschließend mit Füllwatte schrittweise ausstopfen.



Die Wendeöffnung mit Stecknadeln sichern und per Hand mit dem Matratzen-Stich schließen.




Zu guter Letzt wird in die Mitte auf beiden Seiten eine Perle oder ein schöner Knopf genäht. Dabei gern ein bisschen fester ziehen, so dass sich eine leichte Wölbung nach innen ergibt. Das schenkt dem Stern eine schöne Form. 




Faden unter dem Knopf vernähen. 

Fertig ist das gute Stück. Viel Freude beim Nachmachen und Verschenken wünsche ich!