Ihr braucht dazu:
- Kerzenreste, frei von Dochtresten und Verunreinigungen (wie Dekorfolie oder Rußreste)
- Kerzendocht (z.B. von hier)
- evtl. Wachsfärbegranulat (z.B. von hier)
- Toilettenpapierrollen
- Zahnstocher oder Rouladennadeln
- Pappreste (z.B. Verpackung von Schokoladentafeln, Schokoküssen...)
- Tesa-Krepp / Maler-Krepp
- Konservendosen (leer und ausgewaschen, ohne scharfe Kanten!)
- Kochtöpfe
- alte Frühstücksbrettchen
- alte Küchenmesser mit abgekniffener Spitze
- flache Schüsseln (z.b. für Nachspeisen)
Vorbereitungen
Die Wachsreste werden farbsortiert in den Konservendosen im Wasserbad erwärmt. Die Kochstellen nicht auf Vollprogramm laufen lassen, sondern bitte nur etwas über Mittelwert stellen. In die flachen Schüsseln ca. 3 - 5 mm hoch das verflüssigte Wachs eingießen und erkalten lassen. Dann herauslösen. Daraus werden dann mit den stumpfen Küchenmessern kleine, ca 1 - 2 cm große Brocken auf den Küchenbrettchen "abgeschnitzt".
Dann können die Gießformen erstellt werden. Dazu Pappreste in passend große Vierecke als Fundament für die Toilettenpapierrollen zuschneiden. Mittig ein Loch durchpieken, z.B. mit einem Schaschlikspieß.
In der passenden Länge der Toilettenpapierrollen zzgl. Zugaben für Knoten und unteren Überstand Dochte zurecht schneiden. An einem Ende einen einfachen Knoten machen und einen Zahnstocher durchstecken.
Die Toilettenpapierrolle oben mit einem Messer einmal mittig über beide Seiten einritzen, dann hält der Zahnstocher später besser. Zahnstocher auflegen und den Docht durch das Loch im Pappstück stecken.
Alles gut festhalten, auf leichte Spannung bringen (darauf achten, dass der Docht mittig bleibt), umlegen und mit vorgeschnittenem Malerkrepp festkleben.
Form fertig! So schaut's aus:
Wachs weiter oder erneut erwärmen. Ich färbe gern mit Färbeplättchen nach bzw. mixe die Grundfarben in das gewünschte Farbschema.
Meine Kinder beginnen an dieser Stelle meist mit dem Zerteilen der vorgefertigten Wachsplatten. Und auch wenn die Messer nicht mehr spitz sind, so bleiben die Kinder bei dieser Arbeit besser nicht unbeaufsichtigt.
Die Gießform wird gefüllt. Der Docht muss mittig bleiben. Es darf nicht gestopft werden, nur lose eingefüllt.
Dann kann eine der Dosen aus dem Wasserbad geholt und das Wachs ganz langsam eingefüllt werden. Die Dosen sollten nur so warm sein, dass sie gefahrlos an der oberen Kante mit den bloßen Händen angefasst werden können. Hier zeigt sich auch, dass zu heißes / zu flüssiges Wachs, gern unten aus der Form läuft. Dann gleich mit dem Gießen aufhören und das Wachs in der Dose etwas neben dem Herd abkühlen lassen. Das gegossene Wachs verschließt auch die möglichen "Ausgänge". Dann weiter gießen und auch gern die Farben abwechseln. Lässt man das Wachs in der Rolle mehr auskühlen, gelingen schärfere Farbabgrenzungen.
Form bis ganz knapp unter den Rand ausgießen. Etwas mehr noch als auf dem nächsten Bild. Formen vorsichtig kühl stellen, z.B. am geöffneten/gekippten Fenster.
Später beim Auskühlen die womöglich entstandenen Kuhlen neu aufgießen, damit die Kerze später nicht wackelt.
Fühlt sich die Rolle knapp handwarm an, kann sie abgeschält werden. Dafür zuerst das Klebeband und das Pappstück entfernen. Den Zahnstocher ziehen und bestenfalls mit einem Messer die Toilettenpapierrolle an der Stelle anschneiden, wo die Pappwicklung aufhört. Das geht einfach am besten. Dann der Wicklung folgend die Kerze "auspacken" und freuen. Die Dochte kürzen. Unten ganz ab und oben (vormals unten) mindestens 2 cm stehen lassen.
Sind die Kerzen doch ein wenig schief geworden, können sie in warmem Zustand wie eine Teigrolle vorsichtig gerade gerollt werden. Ggf. unten etwas Wachs an der entsprechend erhöhten Stelle abraspeln.
Nur mal so, die Kerze ganz links auf dem Bild ist missglückt. Da war mein Wachs zum Gießen nicht mehr warm genug und konnte sich nicht in alle Zwischenräume verteilen. Diese Kerze habe ich gleich wieder recycled.
Was auch total gut geht und ich tatsächlich hier zum ersten Mal versucht habe, ist Kerzen mit Stehdocht in Gläser zu gießen. Schaut toll aus oder? Und man spart Zeit und das Gewurschtel mit den Toilettenpapierrollen. Aber das macht den Kindern am meisten Spaß und hat noch diesen handwerklichen Charakter. Natürlich gibt es unterschiedlichste Kerzengießformen auch fertig zu kaufen. Aber Platz für Lagerung ist ja meist begrenzt. So, vielleicht hat der eine oder andere Leser ein wenig Lust bekommen und versucht es nun selbst?
Übrig gebliebenes flüssiges Wachs gieße ich am Ende dann schon mal wieder in die flachen Schüsseln, um jetzt schon neue Wachsplatten für die nächste Aktion zu erstellen. Meine Wachsdosen lagere ineinander gestapelt in einer gesonderten Pappkiste zusammen mit den Brettchen, Messern und Wachsfärbeplättchen sowie den Dochten. So habe ich alles bei der nächsten Kerzengießerei griffbereit.
Verlinkt bei creadienstag und handmadeontuesday.
Die Idee mit den Toilettenpapierrollen finde ich richtig gut!
AntwortenLöschenDie Kerzen sind wunderschön geworden
Lg Goassnwerk
Ja, man kann schon tolle Farben zusammen mixen. Ich behaupte mal, die Kinder haben da ein sehr gutes Auge für.
LöschenLieben Dank und lieben Gruß,
Stef
Hallo, deine Idee nicht geschmolzene Wachstücke zu benutzen ist genial. So geht auch das befüllen etwas schneller und sieht super aus.
AntwortenLöschenVielen Dank
Hallo Alex,
Löschenvielen Dank! Ja, man bekommt schöne Farbkontraste hin und die Wachsmasse sinkt nicht so ein, was der Beste Vorteil daran ist. Außerdem kommt so der handwerkliche Spaß nicht zu kurz ;o)
LG Stef
Hallo, ich habe es ausprobiert , aber das papier der wc rollè kommen nicht gut weg. Was mache ich falsch?
AntwortenLöschenHallo, das ist von Durchfeuchtung der Papprolle abhängig. Ich würde empfehlen, die ganze Sache eine Weile in den Kühlschrank zu legen und es dann nochmal zu versuchen.
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