Donnerstag, 21. Februar 2019

Harzer Roller?

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Alternativer Arbeitstitel wäre: Ein Bocken am Brocken. Fand mein Mann auch gut ;o)) Nach Sichtung der Bilder blieb es doch beim Harzer Roller. Kennt den noch jemand? Ein gelber Kanarienvogel, der Grubenarbeiter vor Giftgasen oder Sauerstoffarmut warnt und dazu auch noch ganz nett singen kann. In diesem Vergleich passt Brocken auch wieder, aber ich schweife ab...


Ein bisschen Geschichten erzählen muss aber auch sein. Den ockergelben Stoff hab ich tatsächlich als Jersey bei Makerist bestellt. Bei mir kam er dann als angerauhter Sweat an. Nicht superdick, aber auch nicht so dünn wie Jersey. Eigentlich hatte ich ein anderes Projekt als ein Pulli im Kopf, aber nun muss man halt das Beste daraus machen. Der Sweat hat ein bisschen Konfetti-Optik, was ich als sehr auflockernd empfinde.


Die Überlegung zum Schnitt hat leider etwas Zeit in Anspruch genommen. Ich habe nach möglichen Schnittmustern gesucht, weil ich es nicht oversized haben wollte. Und eine Kapuze wollte ich auch nicht. Mir gefällt der Stoffstau im Rücken unter einer Jacke immer nicht. Ein Kragen sollte es sein, aber auch kein kleiner Stehkragen und irgendwie hab ich mich nicht so recht festlegen können.


An fertig ausgeschnittenen Schnittmustern hatte ich derzeit nur die Alice von Prülla und die La Silla von Schnittgeflüster griffbereit. Alice wollte ich gern noch einmal aus einem Sommersweat, also einem etwas dehnbarerem Stoff als Wintersweat, nähen. Mit meiner grünen Kaktus-La Silla war ich sehr zufrieden, also los!


Vorsichtshalber habe ich erst einmal allein die Brustabnäher genäht und mir die Rückenabnäher nur abgezeichnet. Der Schnitt saß diesmal schon knackiger, als damals aus Sommersweat. Rückenabnäher tun hier also nicht Not.

Der Kragen war zuerst viel länger...

Das Kapuzenteil habe ich auf Wickelkragenlänge gekürzt, angenäht und festgestellt: viel zu weit, mag ich nicht. Also nochmal Naht auftrennen, abschneiten, neu nähen, annähen und Passformkontrolle. Besser, aber noch nicht perfekt. Erst das Verbinden der beiden Kragenenden mit einem Knopf gefiel mir gut. Und den Hirsch-Knopf, den mag ich so richtig. Das war ein Spontankauf und passt hier perfekt.


Saumbund und Ärmelenden habe ich mit Bündchen aus dem Hauptstoff abgeschlossen. Auch wenn beide Längen für ein einfaches Umsäumen gereicht hätten. Aber: Bügeln und Stecken und Absteppen - neee, darauf hatte ich jetzt mal so gar keinen Bock. Darf auch sein.


Wie schlage ich den Bogen zum Harzer Roller? Der gelbe "Vogel" steht hier mitten im Februar im Harz auf dem Brocken im schönsten Schnee, meinem Winterlieblings-Element! Und nur diesen einen Tag in diesem Winter war mir der Schnee vergönnt. Und warm war es auch noch! Ein Hammer-Tag! Wir konnten noch 12 km vom Brocken abwärts durch den tollen Schnee wandern, bis kein Schnee mehr da war. Frühling zeigte sich bei 12°C und die Vögel zwitscherten. Schade, wieder viel zu früh vorbei...

Traumhafter Ausblick aus der Brockenbahn kurz vor dem Gipfel...

Schnitt: La Silla in Hoodielänge von Schnittgeflüster, Größe 42, Kapuze gekürzt zum Wickel-Kragen, nur Brustabnäher genäht
Stoff: Unifarbener Sweat Cosy Colors in Ocker (bei Makerist)

Verlinkt bei Sew la la sowie bei Du für Dich am Donnerstag.

Dienstag, 19. Februar 2019

Cozee-Pulli Boyz von NipNaps fürs Mädel!

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Heute zeige ich den Coz*ee Pulli Boyz aus Sommersweat von Lillestoff. Für mein Tochterkind und ihrer Vorliebe für Island Pferde habe ich nämlich bei tollen Motiv Björt von der Lillestoff-Designerin Tante Gisi zugeschlagen. Zwei Island Pferd-Motive gibt es auf einem Rapport und dieser ist hoch genug, dass ich in Größe 164 noch inkl. Nahtzugaben für den Pulli ohne Bündchen zuschneiden konnte!


Ja eigentlich schreit der Schnitt ja nach Junge, aber auch ein Mädel kann einen geraden Schnitt tragen, dachte ich so. Der Schnitt fiel mir ins Auge, weil die Linienführung doch etwas anders ist, als bei allen anderen Modellen. Der Raglan-Ärmel geht im Rücken bis in den Kragen hinein. Vorn (und rund herum) ist der Kragen nicht angesetzt, sondern im Vorderteil bzw. im Ärmel mit enthalten. Daher fällt er auch so schön. (Bei festeren Stoffen hat er dann natürlich Stand.)



Für die Ärmel habe ich mir den Kombistoff Splitter in Sommersweat-Qualität bestellt. So kann ich jetzt noch locker einen weiteren Pulli für meine Pferdenärrin nähen.


Ich muss zugeben, ich habe schon etwas länger gebraucht als sonst, denn wie gesagt, die Schnittführung verwirrte mich zuweilen. Ein paar Passzeichen mehr hätten durchaus mehr Licht ins Dunkel gebracht, aber ich habe es geschafft ohne zu Murksen! Die Taschen habe ich wie in der Anleitung empfohlen oben 10 cm lang fixiert. Dafür habe ich mit dem Dreifach-Geradstich direkt auf der Abstepptnaht der Taschenkante 10 cm nach unten darüber gesteppt. Hier empfiehlt sich eine genaue Fixierung der Taschen mit vieeeelen Nadeln!


Ärmelsäume und unterer Saum habe ich mit der Ovi versäubert, nach innen umgebügelt und mit einer schmalen Zwilllingsnadel abgesteppt. Bei Jerseystoffen klappt das bei mir ja nicht so gut, aber bei Sommersweat und Wintersweat funktioniert das immer wunderbar!


Für den Kragen wurde ein Bündchen empfohlen oder ein Kragenbeleg. Ich habe die zweite Variante gewählt und einen weißen Jerseystoff dafür zugeschnitten. Die Unterkante habe ich mit ein paar Handstichen an den inneren Nahtzugaben der Ärmelnähte fixiert. So rutscht nix raus und ich habe von außen keine störende Steppnaht.



Obwohl meine Tochter "erst" 158 cm groß ist, habe ich eine 164 zugeschnitten (zzgl. Nahtzugaben) und ich muss sagen, es hätte echt nicht kleiner sein dürfen! Wir hoffen sehr, dass der Pulli noch das ganze Jahr getragen werden kann. Meine Tochter braucht jetzt übrigens keinen Sommer mehr ;o)))


Schnitt: Coz*ee Pulli Boyz von NipNaps, Größe 164
Stoff: Sommersweats Björt und Splitter von Lillestoff

Verlinkt bei CreadienstagHandmade on TuesdayMade4Girls und Kiddikram/Lunaju.

Dienstag, 12. Februar 2019

Softshell-Gamaschen für Schmuddelwetter

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Wir haben kürzlich unseren ersten Familien-Winterurlaub begangen. Die Mama hat sich Schnee gewünscht, die Kinder auch und der Papa war flugs überstimmt. Schnee haben wir diesen Winter ja wirklich nur an drei Tagen gehabt. Meist war er nach ein paar Stunden schon wieder weg. Sehr doof irgendwie, wo es doch andernorts viel zu viel davon gibt...


Auf jeden Fall wollten wir Schnee. Da natürlich keiner von uns mit einer echten Schneeausrüstung ausgestattet ist - und für 1x im Jahr muss das ja auch nicht sein - habe ich mir überlegt, die Schuhe zumindest mit Gamaschen aus Softshell zu schützen. Vor feuchtem Schnee, oder wie der Wetterdienst angekündigt hatte, vor viel Regen.


Bei Makerist ein Freebook gesehen, dessen Schnitt ich ein wenig umgestaltet hab. Vorn sollte sich ein Bogen nach oben ergeben, ich wollte einen kleinen nach unten. Das war's auch schon. Nach der ersten Anprobe stelle ich fest, das passt nur dem Tochterkind...



Also das Gleiche nochmal für Herrn Sohn und für mich suchte ich nach einer anderen Lösung. Ich brauchte vorn mehr "Nase". Fündig bin ich bei einer online-Anleitung geworden, wo man sich den Schnitt selbst basteln muss ;-\ Eigentlich ja nix für mich. Ich hab es gern ganz genau. Aber es half ja nix, der erste Versuch ist wirklich ganz gut gelungen:




Die Kanten habe ich mit Satin-Schrägband versäubert. Bei den Kinder-Gamaschen habe ich die vertikalen Außenkanten erst mit der Overlock versäubert und dann einfach umgenäht.


Genäht habe ich mit einer dünnen 60er Micotex-Nadel bei Stichlänge 3,0 und abgesteppt habe ich bei 3,5. Verschlossen werden die Gamaschen mit je vier KamSnaps. Eine schnelle und einfache Lösung. Und auch wenn es keinen Schneetest gab, die Gamaschen wärmten wunderbar!!!


Freebook Kinder-Gamaschen: Mamu Design, der Schnitt ist an sich für Erwachsene gedacht, wird bei dünneren Stoffen auch funktionieren
Anleitung für Erwachsenen-Gamaschen: Maria Ponkhoff 
Für alle die, die wie ich nicht so gern basteln mögen, gibt es auch einen kostenpflichtigen Schnitt bei Alles für Selbermacher.



Verlinkt bei Creadienstag sowie Dings vom Dienstag.

Mittwoch, 6. Februar 2019

Blusenkleid in Rosa, Mein Irenes Kleid

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Den heutigen Me Made Mittwoch feiere ich mit meinem Irenes Kleid, welches ich im Dezember zu meinem Geburtstag mehr oder weniger spontan genäht habe.


Für das Blusenkleid Irenes Kleid hatte ich bereits im letzten Frühjahr rosafarbenen Baumwoll-Chambray gekauft. Gelb oder senffarben wäre auch megaklasse, aber mich zog es zu dem Zeitpunkt in Richtung Rosa. Spontan genäht (nach gerade 7 Monaten *hüstel*), weil ich mir zum Geburtstag eine Motto-Party gewünscht habe und jeder ein bisschen "Flamingo" sein sollte. Wenn nicht jetzt, wann dann, he?!

Hmmmm... Taschen! Wie praktisch! <3

Zurück zum Thema. Das Kleidchen habe ich in einer Woche immer abends nach der Kinderbettgehzeit genäht. Allerdings hat das Abpausen des Schnittes und die Zugabe der Nahtzugaben auch zwei Abende eingenommen. Für die Anpassung und Erprobung der Oberweite ist ein Musterstück aus alten, feinen, glatten Tischtüchern entstanden. Das wird später noch zu Ende gearbeitet und vermutlich dunkelblau eingefärbt.


Die Anleitung von Lotte und Ludwig ist ja wirklich ein Traum! So viel Liebe und Herzblut sieht man selten so deutlich. Da lass ich gern mal ein Lobgesang da. Allein das Nähen der Knopfschlaufen erschien mir damals noch als ungeheure Hürde...

Hinten mit Bewegungsfalte

Aber dank der tollen Anleitung konnte ich ohne Angst das Oberteil verlängern (bei mir 3 cm vorn und 2,25 cm hinten). Und es ist auch ein entscheidender Knoten für das Legen von Rockfalten geplatzt. Endlich! Den Rock habe ich nicht gekräuselt, weil mir das dann in Verbindung mit dem rosa Grundton doch zu mädchenhaft vorkam. Es sollten je 5 Kellerfalten werden, die in meiner Vorstellung etwas erwachsener wirken sollten. Allerdings habe ich die Innen-Naht zum Oberteil hin noch nicht versäubert, falls ich mir das noch anders überlege und alles wieder auftrenne...

Ein traumhafter Ärmelabschluss...

Das Oberteil muss noch ein bisschen auf eine bessere Passform eingespielt werden, da ist noch Verbesserungspotential vorhanden. Die Knopfschlaufen und die Verarbeitung der Ärmelabschlusse haben mich zwar viel Schweiß gekostet, aber sind mir gut gelungen, wie ich finde. Eine Arbeit mit Hingabe, wenn man alle Details selbst erschaffen kann!


Ohne das Gürtelband-Dingens würde ich das Kleid allerdings nicht tragen wollen. Das schaut bei mir nicht so adrett aus. Liegt an den Proportionen, behaupte ich mal. Wenn ich einen richtigen Gürtel in einer passenden Farbe finde, dann gern auch damit. Mit einer schönen Bindetechnik mache ich mich noch vertraut ;o)) Am Kleid angenäht ist der Gürtel übrigens nicht.


Natürlich darf - wie bei meinen anderen Blusen auch - der Ersatzknopf auf einem Stückchen Reststoff nicht fehlen. Der wird jetzt noch auf die Nahtzugabe der inneren Rocknaht genäht.


Schnitt: Irenes Kleid von Lotte und Ludwig, genäht in Gr. 44, mit Anpassungen (siehe Text)
Stoff: 2,9 m leichter Baumwoll-Chambray Dina rosa (105 gr/m²)
Knöpfe: aus dem örtlichen Stoffladen

Mein besonderer Dank an dieser Stelle geht an meine Nachbarin, die mir ihre wunderschön dekorierte Terrasse an einem sonnigen Winternachmittag für Fotozwecke zur Verfügung gestellt hat <3


Verlinkt beim Me Made Mittwoch zu anderen Sahnestücken aus der Nähszene.

Dienstag, 5. Februar 2019

Eine Hirsch-Tasse fürs Büro

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Nach zehn Wochen war Pause, darf man schon wieder. Oder? Nachdem ich mich bzw. meine Kinder vor Weihnachten durch einen vergnüglichen Besuch in der Tuscherei mit Naschi-Tellern versorgt habe, war es wieder soweit. Meine Freundinnen und ich haben eine gemeinschaftliche Tassen-Runde eingelegt. Schon seit längerem habe ich mit den Siebdruck-Motiven geliebäugelt. Sie schauen allesamt sehr professionell aus und machen mit wenig Aufwand voll was her! Ich kann bald sagen, dass das Schönste an meiner Tasse mit der Spitze meines rechten Zeigefingers entstanden ist ;o))


Zur Auswahl stehen in der Tuscherei meist mehrere Tassenformen und -größen. Für den Siebdruck eignet sich in meiner Motivgröße eine höhere Tasse ohne Rundungen, wo man die Siebdruck-Folie schön plan auflegen kann. Die Tassengröße grenzt natürlich schon an Kameraden-Betrüger und entspricht eigentlich so gar nicht meiner Genussmenge an Kaffee (vieeeel zu groß!), ist aber in jedem Fall sehr stylisch. So stylisch wie meine ausgesuchte Vorlage, der Hipster-Hirsch


Die Tasse habe ich mit weißer Grundierung dreimal gestrichen, was von meinen Begleiterinnen meist gutmütig belächelt wird, aber sehr meditativ ist. Außerdem mag ich den typischerweise eierschalfarbenen Grundton der Keramik nach dem Glasieren und Brennen nicht. Für die Farbe an der Tasse musste es ein leicht petrolfarbenes Grün sein.

Rohkeramik: Tasse und Seifenschale

Diese Farbe wird mit einem Verdickungspulver angerührt (rechter Zeigefinger!) und dann über die aufgelegte Siebdruckfolie gewischt. Die Ladies der Tuscherei helfen dabei, sie sagen einem, wie, wohin, was, wieviel und so weiter. Außerdem halten sie die Folie fest ;o)

Ab hier das gebrannte Werk, eine Woche später...


Die Trinkseite (links neben dem Henkel) finde ich etwas zu dunkel geraten. Die andere Seite ist schöner geworden. Alles in Allem finde ich den Druck noch sehr streifig und freue mich natürlich über Verbesserungspotential. Vielleicht bekomme ich ja noch den einen oder anderen Tipp, wie es beim nächsten Mal besser werden kann.


Innen und außen am Boden habe ich den Pinsel geschwungen und den oberen Rand habe ich grob mit einem Schaumstoff-Stempel abgetupft. Genau das richtige Maß zwischen Style und Shabby chic. Die Tasse liegt gut in der Hand und derzeit schaue ich sie mehr an, als dass ich aus ihr trinke ;o))



Eine kleine grüne Seifenschale mit der weißen Aufbrech-Farbe entstand auch noch als Pendant zur roten vom vorletzten Besuch. Etwas kontrastärmer als die rote, aber trotzdem schön. Sie wird auch schon fleißig als Seifenablage benutzt.



Mein Tochterkind freut sich auch darüber, denn so kommt endlich ihre selbstgemachte Seife zum Einsatz!


Verlinkt bei Creadienstag und Handmade on Tuesday sowie Dienstagsdinge.