Donnerstag, 25. April 2019

Gestreifte Frau Marlene

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Und nicht nur einfach gestreift. Klingt ja fast maritim, nein, ich habe zu für mich ganz ungewöhnlichen Farbtönen gegriffen: es war ein Stück mintgraugrün gestreifter Romanit-Jersey als Reststück im Ausverkauf. Ich war einfach einfach hin und weg.

Und den Schnitt hatte ich ausnahmsweise auch schon vor Augen: eine Frau Marlene! Ein seltener Moment, diese Erkenntnis!


Der Schnitt war mir nicht ganz unbekannt, vor 1,5 Jahren habe ich ihn für mein Farnkleid  verwendet. Damals hatte ich u.a. den Ausschnitt abgewandelt. Diesmal wollte ich nach Original-Anleitung nähen. Bei den Schultereinsätzen habe ich aber wieder zu dem von mir um 1,5 cm verlängerten Schnitt-Teil gegriffen, damit keine Träger heraus blitzen.


Leider hat sich die vordere Ausschnitt-Kante beim Absteppen ganz blöd gewellt, obwohl ich schon meinen Obertransportfuß verwendet habe. Das Problem hatte ich damals natürlich nicht, weil ich den oberen Ausschnitt gedoppelt genäht hatte. Beim nächsten Shirt werde ich das wohl wieder so machen. Das Bügeleisen musste mit viel Dampf ran. Das hat echt geholfen! Meine kleine Anschluss-Recherche ergab ähnliche Probleme bei anderen Näherinnen. Es gab ein paar Tipps, wie Framilon-Band mit einnähen oder den Ausschnitt mit Beleg zu nähen, andere Ratgeber gehen davon aus, dass das Oberteil zu breit geschnitten ist, um sich gut anzulegen. Meine nächste Idee wäre gewesen, ein Dreieck aus Bündchenstoff vorn mittig auf Zug einzusetzen, aber es geht ja auch so.


Aufgrund der Recherche habe ich gleich noch analysiert, dass bei mir der Schulterpunkt weiter innen liegt als beim Schnitt, so dass da Stoff weg muss. Auf links angezogen und abgesteckt habe ich zuerst eine Heftnaht genäht und nach erneuter Passformkontrolle endgültig mit der Overlock abgenäht. Das schaut jetzt viel besser aus. Vorher-Fotos habe ich aber nicht machen können. 




Irgendwo klemmt es noch, denn es gibt teils unschönen Faltenwurf um die Brust herum und auch an den Ärmeln. Aber damit kann ich leben. Kurz vor dem Fotoshooting ist mir noch die Saumnaht gerissen, was ja eigentlich nicht hätte sein dürfen, denn die Naht mit der Zwillingsnadel soll ja elastisch sein. Passiert bei den Kinder-Shirts leider auch häufiger...


Der Schnitt gefällt mir nach wie vor eigentlich ganz gut und auch die Pingeligkeit für die Streifenliebe habe ich gern in Kauf genommen.


Schnitt: Frau Marlene von Studio Schnittreif, Größe L mit Änderungen s.o.
Stoff: Romanit-Jersey mint-grau-meliert gestreift, ein Reststück aus dem örtlichen Stoffladen, meergrüner Bündchenstoff aus dem Dänemark-Urlaub


Verlinkt bei Sew la la sowie bei Du für Dich am Donnerstag.

Dienstag, 23. April 2019

Osternester aus Stoff oder "Ostereierwarmhalteblumen"

Ostern ist fast noch frisch, daher passt dieser kleine Beitrag noch rein. Jedes Jahr zu Ostern probiere ich gern etwas Neues an der Nähmaschine aus. Im letzten Jahr habe ich Patchwork-Häschen zu Tischläufern genäht und gequiltet (hier und hier), im vorletzten Jahr habe ich einen Osterkranz und Stoffhasen genäht. Vor zwei Jahren waren es Filzhasen-Frühstückseier-Wärmer und Stoffhühner.


Dieses Jahr bin ich spontan und absolut zufällig auf ganz süße Osternester aus Stoff gestoßen und musste ich ebenso spontan an Ostern mit meinen restlichen Osterstöffchen nähen.


In der Zwischenschicht habe ich eine Lage Vliesline H630 aufgebügelt. Ein bisschen musste ich auch anstückeln, also patchworken ;o) Alles in allem ein wirklich schnelles Projekt, wenn man das Zubehör im Haus hat. Und ein schönes Geschenk und Mitbringsel. Geht natürlich auch an anderen Tagen als an Ostern. Denn Frühstückseier gibt es ja wohl nicht nur zu dieser Jahreszeit!


Meine Tochter war beim Frühstück ganz erstaunt, Eier im Nestchen zu finden, weil sie dachte, die "Blumen" wären nur Deko, aber so hätten sie ja "einen echt guten Zweck"! ;o)) Und ein bisschen neugierig bin ich jetzt schon, was man noch so zu Ostern nähen kann. So als Vorplanung für das nächste Jahr...




Schnitt: Anleitungen findet man hier bei Zeitglück und hier bei Frau Socke (auch in anderen Unterteilungen!) 
Stoffe: Oster-Patchworkstoffe aus dem Fundus (früher mal aus einem unserer Stoffläden), Vliesline H630


Verlinkt bei Creadienstag und Handmade on Tuesday sowie Dings vom Dienstag.

Donnerstag, 18. April 2019

Mein Hasen-Shirt, frisch zu Ostern

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Hah! Doch noch geschafft! Das Shirt war zugegebenermaßen schon seit längerem geplant und hatte an sich nichts mit Ostern zu tun. Ab nun passt das doch ganz gut :o))

Zu Beginn dieser Idee gab es ein Freebie von Makerist zum Plotten: die Hasenparade von Frau Fadenschein. Derzeit ist es nur käuflich zu erwerben, aber trotzdem unheimlich süß! Drei verschiedene Motive kommen daher. Eine Hasendame und zwei Hasen-Herren. Ich habe ich für die Hasen-Dame entschieden. Der Herr Sohn bekommt natürlich den Pfeife rauchenden Herrn Hase.


Eigentlich wollte ich einen Oversized-Schnitt haben, den ich auch gut als Pullunder tragen kann. Den auserkorenen Freebook-Schnitt Uvita Top von Itch-to-Stitch hatte ich noch nicht vorab Probe genäht, aber er wurde aber als gut und locker sitzend beschrieben. So dachte ich, es wird schon gehen. 


Größe 10 lt. Maßtabelle passt wirklich gut, ist aber natürlich nicht so oversize-ig wie ich hoffte. Die Ärmel habe ich weggelassen und nur die überschnittenen Schultern etwas verlängert. Den Ausschnitt habe ich hinten um 1 cm und vorn um 2,5 cm tiefer gesetzt.


Die Armausschnitte bekamen einen außen liegenden Beleg aus dem Hauptstoff mit der Abseite nach oben. Hier habe ich mit Faktor 0,85 vielleicht etwas überzogen, es hätte locker 0,9 gereicht. Aber ein bisschen knuffig schaut's schon aus mit der kleinen Raffung. Die nach außen umgeschlagenen Belege habe ich noch einmal mit dem 3-fach-Steppstich abgenäht. Sonst hätte ich gern auch nur unten und oben mit je einer Naht fixiert, aber die Dehnung war einfach stärker.


Der Ausschnitt bekam einen 3,5 cm breiten Beleg mit der rechten Seite nach oben. Den Beleg habe ich aber nach innen festgesteppt. Der untere Saum darf sich locker aufrollen. Hab ich ihm ausdrücklich erlaubt.


Vom Ergebnis war ich zwischendurch nicht so angetan. Ich empfand auch die Hasendame als etwas zu klein geraten. Aber jetzt am Ende bin ich hellauf begeistert! Meine Tochter hat ebenfalls Bedarf angemeldet! Sie bekommt natürlich den Pullunder! Der steht eh schon auf der Nähliste... Und Stoff ist auch noch da :o))


Der Näh- und Bloggergemeinschaft wünsche ich auf diesem Wege tolle Osterfeiertage bei gutem Wetter, leckerem Essen und natürlich ausgelassener Stimmung mit Freunden & Familie!


Schnitt: Freebook Uvita Top von Itch-to-Stitch, Größe 10
Stoff: Sommersweat / French Terry in pastelligem Mintgrün aus dem örtlichen Stoffladen
Plotterdatei: Hasenparade von Frau Fadenschein über Makerist
Plotterfolien: Happy fabric

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Dienstag, 9. April 2019

DIY Rüschenshirt mit Häschen

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Mein Tochterkind war sehr vernarrt in den Hasen-Stoff, den ich im letzten Jahr für ihren Bruder gekauft und vernäht hatte. Damals schon wollte sie auch ein Shirt daraus haben. Es hätte aber nur für ein Vorder- und ein halbes Rücktenteil gereicht. Jetzt - kurz vor Ostern - war genau die richtige Gelegenheit, ihren noch immer aktuellen Wunsch zu erfüllen. Außerdem gab es genau diesen Stoff jetzt im Angebot im örtlichen Stoffladen!!!


Von Rüschen war sie damals schon begeistert. Wir einigten uns nur noch auf die Ausführung: Als V aufeinander zulaufend oder fast parallel von den Schultern nach unten auslaufend? Variante 2 war gewünscht. Als Basis habe ich das bereits in meinem Schnittmuster-Fundus vorhandene Longsleeve-Shirt von lillesol & pelle verwendet (schon hier aus Federn-Jersey und hier abgewandelt als T-Shirt und hier abgewandelt als Hoodie gezeigt).


Das vordere Schnittteil habe ich Pi Mal Daumen bei 1/3 ab Schulter-Außenkante markiert und mittig an der Unterkante (Achtung, alles im Bruch liegend gesehen!). Mit einem Bogen auslaufend im Brustbereich habe ich diese Punkte verbunden. Ab der Brustrundung parallel zum Seitenlinie. Für die Rundung nahm ich eines meiner Kurvenlinieale zur Hilfe.


An der Linie habe ich das Schnittteil zerschnitten und doppellagig das Außenteil inkl. Nahtzugabe aus dem Stoff zugeschnitten; das mittige Vorderteil natürlich im Bruch und auch mit NZ. Dort, wo die Rüsche auslaufen sollte, habe ich an beiden Teilen (natürlich genau gegenüber liegend) einen kleinen Knips gemacht.


Für die Rüsche habe ich einen 4 cm breiten Streifen zugeschnitten. Hier war mir wichtig, den Streifen in der Länge parallel zum Fadenlauf zuzuschneiden. Damit das Muster zum Hauptstoff des Shirts passt. Die Kanten sind unversäubert geblieben. Als Länge habe 1,5x die Shirthöhe gewählt, wobei die Rüsche ca. in Höhe der Armbeuge enden sollte. Mit Hilfe von zwei Steppnähten mit großer Stichlänge und Fadenspannung 0 habe ich knapp neben der einzunähenden Rüschenkante die Rüsche auf die Endlänge kräuseln können.


Die äußeren Seitenteile wurden dann mit der eingefassten Rüsche zusammen genäht. Die Nahtzugabe habe ich im Außenteil festgesteppt (vorher schön gebügelt). Beim Zusammennähen der Schultern habe ich außerdem darauf geachtet, dass die Rüsche schön zur Außenkante, also zum Ärmel hin, mit eingenäht wird. So sitzt sie später perfekt.


Für lange Ärmel hat der Stoff nun aber wirklich nicht gereicht. Aufgrund des Musters war das aber gar nicht schlimm. 3/4-Ärmel passen super dazu und auch zum (leider, leider) ansteigend warmen Wetter.


Den Halsausschnitt und den Saum habe ich mit einem Bündchen abschließen müssen. Das Tochterkind wollte es so. Ich hätte sonst gern unten nur umgeschlagen und gesäumt wie bei den Ärmeln und am Hals hätte ich von innen einen Beleg gegen gesetzt. Aber Döchting entscheidet. Sie muss es ja auch tragen ;o) Und sie freut sich schon dolle drauf!


Fazit: Hat Spaß gemacht, aber auch lange gedauert, weil ich mich nur zögerlich entscheiden konnte. Wer es gern einfacher hat, kauft zum Beispiel gleich einen fertigen Schnitt, wie das Shirt Sara von Studio Schnittreif zum Beispiel.


Ach ja, und die Kragenversäuberung habe ich diesmal schön ordentlich hinbekommen. Statt Stecknadeln habe ich diesmal den umgeschlagenen Jersey-Streifen einfach mit einer Heftnaht fixiert und dann abgesteppt. Das geht viel, viel besser!


Schnitt: lillesol basics No.1 Longsleeve mit Änderungen s.o., Gr. 164; Kragenversäuberung nach Hamburger Liebe Tutorial
Stoff: Stoff: Jersey Autumn Bunny aus der Forest-Kollektion von Lila Lotta Design by Swafing aus dem örtlichen Stoffladen

Verlinkt bei CreadienstagHandmade on TuesdayMade4Girls by Sewing Elch und Kiddikram/Lunaju.

Mittwoch, 3. April 2019

Jäckchen Betty aus Jacquard

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Einen wunderschönen Me Made Mittwoch wünsche ich allen Nähfreudigen heute. Mein aktueller Beitrag ist ein lang gehegter Wunsch nach einem schicken, aber dennoch nicht zu verspielten Bürojäckchen. Das Jäckchen Betty war bereits nach dem Erscheinen ein Hauptfavorit. Mit der Ottobre-Jacke Wardrobe Basic hatte ich ja schon erste Erfahrungen gesammelt. Dort gefiel mir besonders der Schalkragen und die anpassbare Rückenlinie. Bei Betty ist es ein gewisser zeitloser Chic, der mich anspricht.


Im Vergleich zur Wardrobe Basic hat Betty keinen Kragen, die Ärmel werden aus einem Stück genäht und sie hat eine genial-coole Beleg-Variante. In den allermeisten Fällen wird bei Betty ein aufgesetzter Baumwollstreifen mit interessanten Farbkontrasten zum Hingucker und absoluten Wiedererkennungsmerkmal. Die Manschetten der 3/4-Ärmel sorgen für den besonderen Chic und sind auch ganz einfach umzusetzen.


Wenn mich ein Kontraststoff nicht gerade deutlich aus der Stoffschublade anspringt, dann kann ich mich auch schwer entscheiden. Wie in diesem Fall. Außen gab's keinen Kontrast-Steifen und für die Manschetten habe ich schlicht und einfach die Stoffabseite verwendet. Das passt im Zweifelsfall ja immer.



Der Rückenbeleg war an sich aus Webware angedacht. In Ermangelung derer habe ich das Schnitt-Teil aus dem Oberstoff zugeschnitten und auch mit der umgeklappten Nahtzugabe festgesteppt. Das klappt bei mir ja immer so mäßig... Da hätte ich statt Stecknadeln lieber wieder mit einem Heftfaden arbeiten müssen. Da wird das Ergebnis einfach sauberer. Aber es geht auch so (ist ja innen...). Die anderen Stoffkanten habe ich nicht versäubert (lt. Anleitung). Dort wurde nur rund herum abgesteppt.


Dank der Stoffstruktur verschwinden die vertikalen Nähte im Fadenlauf. An der oberen Ausschnittkante habe ich mit dem 3-fach-Steppstich elastisch abgesteppt. Unten im Saum mit einem einfachen Geradstich.


Über die Knöpfe bin ich zufällig im Stoffladen gestolpert. Standen als Restposten neben der Kasse. Glück gehabt! Und weil es drei waren, sind auch alle drei auf die Jacke gewandert. Einen kleineren, farblich identischen Knopf (der gehörte einfach dazu) habe ich als Ersatz wieder nach innen verbannt.


Das Einzige, was mich jetzt noch stört ist das Hochschieben der Manschetten beim Anziehen meiner Übergangsjacke. Die Betty-Ärmel sind ja nicht lang genug, um sie beim Anziehen festzuhalten ;o)

Fazit: Bei Betty werde ich zum Wiederholungstäter. Habe noch blauen Jacquard hier liegen und schwarzen Struktur-Sweat... Und lieeeebend gern werde ich mir Betty auch um einen Kragen álá Bettina von (B)engelwirtschaft erweitern!


Ich liebäugele ja noch mit einem Blazer, wie dem Fulton Sweater Blazer oder aber auch mit der sportlicheren Schnieken Wiebke. Oder einfach beide nähen?!? So wenig Zeit... so viele Ideen...

Schnitt: Jäckchen Betty von Freuleins, genäht in Gr. L ohne Änderungen
Stoff: 1,3 m Jacquard, mitgebracht aus dem Dänemark-Urlaub
Knöpfe: aus dem örtlichen Stoffladen


Verlinkt zu anderen, tollen Nähwerken bei der Me Made Mittwoch-Runde im März.