Dienstag, 26. Juni 2018

Die Schultüte für einen Technik-Fan

Im letzten Jahr hatte ich von dem tollen Schultüten-Set für den Kindergarten-Kumpel meines Sohnes berichtet. In diesem Jahr stelle ich die Schultüte unseres Sohnes vor. Etwas unkonventionell vielleicht für einen Jungen, aber er hat es sich eben so ausgesucht.


Ich habe mir wieder meinen bereits abgezeichneten Schultütenschnitt aus dem Ordner genommen und die von meinem Sohn ausgewählten Stoffe mit entsprechender Nahtzugabe zurecht geschnitten. Diesmal habe ich den Stoff für die Tülle 10 cm länger (vom Umfang der Schultütenöffnung betrachtet) zugeschnitten und lasse die Enden beim Annähen überlappen. Das habe ich aus der vorigen Schultüte als Lehrstoff mitgenommen. Das ist viel einfacher für das Befüllen und Entnehmen.


Farblich passte der Stoff so einigermaßen zum Ranzen. Jetzt musste noch ein Aufdruck her. Der Herr Sohn hatte ja ziiiiiemlich viele Ideen, was das anbelangt und jeden Tag eine andere. Nach zwei Monaten Fragerei habe ich dann die Reißleine gezogen und behauptet, es müsse sowieso das drauf, was zu seinem Ranzen passt und dort prangte ein toller Roboter! Den zu duplizieren erschien mir dann etwas aufwändig und ich habe mir den Robo von Sheldons Shirt aus Big Bang Theory nachgezeichnet und als Vektorgrafik erstellt. Meine Freundin Claudia hat noch etwas mit ihrer Plottersoftware nachgeholfen. Ich muss wohl nicht viel dazu sagen, dass die Auswahl der "richtigen" Plotterfolie nochmal so viel Zeit in Anspruch nahm? Aber Plotterfolien kann man doch auch nie genug haben oder? Daher habe ich gleich einen ganzen Schwung ausgesucht und mit Claudia [vom Blog Claudias Ecke] den Plott auf die Folie gebracht. Das war ungewöhnlich aufregend! Und spaßig ;o)


Mit ordentlich Druck aufgebügelt hält der Plot nun schon ein Jahr und bekommt jetzt bald eine Kissen-Füllung. Der Papp-Rohling wird an das nächste Schulkind weiter gereicht (das vierte Kind mittlerweile...).


Verlinkt bei CreadienstagMade4Boys und Kiddikram / LunaJu.

Donnerstag, 21. Juni 2018

Dira als Shirt im Maritim-Look

[Dieser Beitrag enthält unbeauftragte Werbung wegen Marken- und Quellen-Nennung]

... oder bayerisch? Neee, maritim, ganz klar. Kleine, entzückende Anker sprechen ganz klar die norddeutsche, maritime Sprache *lach*

Die Idee zu so einem Shirt stammt leider nicht gänzlich von mir, denn ich war ganz in die rote Version des Dira-Shirt-Designbeispiels von Rane verschossen (ja, das kann man so schon sagen...).

Aber der Zufall macht's! Das Stöffchen habe ich bei Alles-für-Selbermacher zum Angebotspreis erspäht, denn es handelt sich um 2.Wahl Jersey. Fehler konnte ich keine finden... Die Idee war geboren und nun brauchte ich noch unelastisches Paspelband und elastische Rüschenborte. Zwei Nächte Abende hat es gebraucht und ich konnte den bisher heißesten Tag im Juni in meinem schicken neuen Dira-Shirt verbringen.


Im Gegensatz zu meinem Dira-Kleid, das ich im März genäht habe, wurden hier keine Anpassungen für das Oberteil vorgenommen und ich habe ganz regulär eine Größe 42 genäht. Nach dem Ausmessen im März hatte ich die Größe 44 gewählt und dann um einiges verkleinert. Lediglich die Shirt-Verlängerung ist hier neu: einfach zwei DIN A4-Blätter unter das Passe-Schnittteil geklebt, gut sitzendes Shirt im Bruch an der Kante aufgelegt und die Seitenlinie mit Nahtzugabe dazu gezeichnet.


Nach dem Abtrennen der "Verlängerungs-Blätter" von der Passe habe ich diese an das Rückenteil angeklebt, um mir dieses ebenfalls als ein Teil zuschneiden zu können.


An den Ausschnitt habe ich vor dem Annähen des Beleges das elastische Rüschenband festgeheftet. Hier habe ich 1-2 mm Abstand zur Außenkante gelassen, denn das Band war schmaler als meine Nahtzugabe. Erst dann habe ich den Beleg angenäht. So ist alles schön sauber eingefasst und nach dem Absteppen des Beleges klappt auch nichts mehr hoch.

 

Die Ärmelenden habe ich mit der Overlock versäubert und dann das Rüschenband rechts-auf-rechts mit einem schmalen Zickzack-Stich angenäht, dann das Band umgeschlagen und mit dem 3-fach-Steppstich von oben abgesteppt.

 

Abgeschlossen habe ich das Shirt mit einem einfachen weißen Bündchen, 6 cm hoch im Zuschnitt und in der Breite mit Faktor 0,9 multipliziert. Ein offenkantiges Bündchen hätte mir auch gefallen, aber da war dieses hier schon ans Shirt gesteckt und die Uhr tickte... ;~-) 



Mein einziges Manko - und das muss ja auch erwähnt werden - sind die zu breiten Schultern. Die anderen Design-Beispiele betrachtet, muss das wohl so sein, aber ich werde da beim nächsten Schnitt etwas anpassen müssen. Ein Dira-Shirt wie auch ein Dira-Kleid werden mit Sicherheit wieder genäht!

 

Schnitt: Kleid Dira von Mira Rostock & Prülla als Shirt in Größe 42
Stoff: Jersey Vichy Karo Anker von NIKIKO bei Alles für Selbermacher, Rüschenband Baumwolle Ecru sowie Paspelband von Knopf-Buffet bei dawanda, weißer Jersey aus dem Fundus

  

Glücklich verlinkt bei WOF und Du für Dich am Donnerstag.

Mittwoch, 20. Juni 2018

Jumpsuit Joy bringt Freude

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Vorletztes Jahr habe ich den Jumpsuit Joy von Pattydoo schon einmal für mich genäht. Passend zum Me Made Mittwoch-Sonderthema im Juni konnte ich mich wieder an diesem Schnitt versuchen. Glücklicherweise habe ich mich aufdrängen können wurde ich gefragt, einen schwarzen Jumpsuit zu nähen. Dieser sollte sowohl Freizeit-tauglich als auch schick fürs Büro zu tragen sein.

Die Stoffwahl war schnell gelöst: schwarzer Viskosejersey mit einem Elasthan-Anteil von 5% kam in den Einkaufskorb und drei Tage später saß ich mit dem gewaschenen Stoff an der Nähmaschine.



Ein paar Anpassungen auf die zukünftige Trägerin habe ich vorgenommen. Das Oberteil habe ich um 3 cm verlängert, die Hosenbeine um ganze 8 cm. Außerdem kam der Tropfen-Ausschnitt wunschgemäß nicht in das Rückenteil, sondern nach vorn. Die Größe des Ausschnittes habe ich individuell festgelegt und diesen dann mit einem 2,5 cm breiten Jerseystreifen eingefasst. Hier habe ich die Nahtzugabe nach der ersten Naht auf 0,4 cm zurück geschnitten und den Streifen dann umgelegt. Diese Art der Versäuberung beginne ich seit meiner Frau Ilvie-Bluse immer von der linken Seite. Denn ich habe oft Probleme, die Rückseite mit zu fassen, wenn ich zuerst den Einfass-Streifen von der rechten Seite annähe, umschlage und dann feststeppe. Anders herum schaut es immer sauber und annähernd perfekt aus.


Der gesamte Ausschnitt ist anschließend mit einem weiteren Jerseystreifen versäubert worden, wobei der Beleg dann nach innen geschlagen und anschließend festgesteppt worden ist. Dabei habe ich gleich die Knopfschlaufe mit eingefasst. Hier muss noch ein schöner BlingBling-Knopf gefunden werden. Meiner ist nur einfach schwarz und auch zu klein, etwas anderes gab mein Knopf-Schatz gerade nicht her ;o)


An den Beinsäumen, genau gesagt an den Fußbündchen habe ich das Gummiband auf Wunsch meiner Freundin wieder entfernt. Sie wollte gern einen glatten und ungekräuselten Abschluss. Gefällt mir auch gut, muss ich sagen. Ist so auch mehr bürotauglich.


Die Viskose wollte sich immer sehr gern verselbständigen. Bei Näh-Projekten, die nicht für mich selbst gedacht sind, bin ich immer oberpingelig! Den einen oder anderen Schwitz-Moment hab' ich da schon hingelegt. Für meine Verhältnisse war ich dafür dann aber auch schnell fertig. Freitag Abend 2,5 h und Samstag Vormittag nochmal 2,5 h und das schwarze Edel-Teilchen war fertig. Nun bin ich so stolz und froh, und überlege, ob ich nicht auch noch ein schwarzes Exemplar in meinem Kleiderschrank brauche?! Schwarz geht ja irgendwie immer...


Schnitt: Jumpsuit Joy von Pattydoo mit Anpassungen
Stoff: schwarzer Viskosejersey (95% Vi, 5% El)


Verlinkt bei der Me Made Mittwoch - Jumpsuit-Runde zu vielen weiteren schönen Exemplaren!

Mittwoch, 6. Juni 2018

Mein erster Faltenrock!

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Schon von Anfang an war ich von den Designbeispielen des Rock-Schnittes Capone von Unikatze begeistert. Zumal ich schon Besitzerin eines ähnlichen Faltenrockes war (ein Geschenk von einer Freundin). Dieser geschenkte Rock aus Leinen war mir auch Vorbild für meine Anpassungen an Capone.


Der Reihe nach. Bei Capone gibt es zwei beschriebene Faltenlege-Varianten: drei Kellerfalten oder eine Kellerfalte mittig und jeweils links und rechts daneben zwei einfache Falten. Entschieden habe ich mich für Variante zwei, denn ich wollte weniger Volumen auf der Hüfte.



Das Legen der Falten war kein Problem, wenn ich auch etwas angestrengter über die Methode nachdenken musste ;o) Meine Anpassungen am Rock fingen dann am Reißverschluss an. Diesen habe ich nicht von oben, also von der rechten Seite abgesteppt eingenäht, sondern von der linken Seite, so dass später keine Naht zu sehen ist.



Außerdem habe ich den Bund auf 12 cm im Zuschnitt erhöht, so dass ich eine Endhöhe von 10 cm habe. Nach Bauchgefühl habe ich auf die Bundrückseite Vliesline H180 gebügelt, damit der Bund später nicht so schnell in sich zusammen sackt. Den Reißverschluss habe ich nach Ansetzen des Bundes gleich dort mit angenäht. Per Hand habe ich den umgeschlagenen Bund dann an der Innenseite des Reißverschlusses befestigt, die Nahtzugabe der Bundinnenseite eingeschlagen und von außen unsichtbar in der Bund-Naht festgesteppt. 


Hier noch hinten ohne Knöpfe...

Weiterhin habe der der Optik wegen den Bund noch einmal oben und unten in gleichmäßigem Abstand abgesteppt und mir dann kleine Zierelemente analog zu meinem Leinen-Rock erstellt. Dazu habe ich mir die Form auf Papier aufgezeichnet und dann zzgl. Nahtzugaben aus dem Baumwollstoff ausgeschnitten, rechts auf rechts zusammen genäht (Wendeöffnung nicht vergessen!), die Ecken getrimmt und gewendet. Bügeln hilft hier auch ungemein ;o) Die "Stoff-Schnallen" habe ich dann mehrmals abgesteppt und einfach an entsprechender Stelle oben auf den Rockbund genäht. Unten habe ich große Knöpfe aus Schwiegermuttis Knopfschatz angebracht. So könnte man auch einen Gürtel einziehen.


Der saubere Look von innen begeistert mich total

Schnitt: Taillien-Rock Capone von Unikatze in Midilänge genäht, mit Anpassungen
Stoff: Baumwollstoff Heide in Rauchblau von Makerist



Fazit: Midilänge ist schön. Minilänge wird natürlich auch noch unbedingt ausprobiert! War alles einfacher als gedacht. Möglicherweise steppe ich beim nächsten Capone noch die Falten von oben flach ab...

Fröhlich verlinkt zu anderen Mittwochs-Werken beim MeMadeMittwoch.

Dienstag, 5. Juni 2018

Musselin-Tuch ohne Herzen mit Herz

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Ich wollte unbedingt schon immermal ein Musselin-Tuch nähen. Als meine liebe Nachbarin Geburtstag hatte, kam der passende Moment. Und da ich weiß, dass Sie gern Herzen mag, wollte ich auf einen Musselin-Stoff mit Herzchen-Druck zurück greifen. Nur gab es ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt nur noch einen rosafarbenen Stoff. Das passte irgendwie so gar nicht.

Undendliche, erfolglose Recherchen später, dachte ich daran, den Stoff dann selbst zu bedrucken und bestellte mir süße kleine Herzchen-Stempel. Textilstempelkissen habe ich ja schon zu Hause und meiner Tochter würde es sicher total Spaß machen, mir dabei zu helfen. Also unifarbenen Musselin bestellt, auf die Stempel gewartet und frisch ans Werk!

Wer die Überschrift beachtet hat, merkt an dieser Stelle schon, dass etwas mit meinem Plan nicht funktioniert hat. Das sehr weiche und natürlich nicht gerade flach gewebte Material hat den Stempeldruck quasi verschluckt. Doof. Ein letzter rettender Gedanke - denn der Geburtstag war mittlerweile bereits Vergangenheit geworden - kam mir dann im Gespräch mit einem Kollegen, der sich in seinen Hochzeitsvorbereitungen befand. Er hatte einen Herzchen-Stanzer, und genau den brauchte ich jetzt!


Aus meinem 5-farbigen SnapPap-Sortiment suchte ich mir die passende Farbe, schnitt mir zwei gleich große Label zu und stanzte je ein Herzchen aus. An der Label-Unterkante habe ich beide zusammen genäht und die Nahtzugabe nach innen gewendet. 


Das Tuch wurde mit dem Maß 110 cm x 110 cm an den kurzen Seiten im Dreieck zugeschnitten und mit Rollsaumkante versehen. Das neue Herz-Label habe ich seitlich der unteren Spitze um die Kante des Stoffes gelegt und dann mit Geradstich angenäht.


Aus dem Reststück des Musselins habe ich für die kleine Enkeltochter meiner Nachbarin ein Kinder-Halstuch genäht. Nur die Oberkante bekam einen Rollsaum, die Unterkanten habe ich einfach versäubert und mit einer Mini-Bommelborte verziert.


Stoff: Musselin Double Gauze Embrace von Shannon Fabrics in Uni Türkis von Königreich der Stoffe (1,30 m breit), Mini-Bommelborte aus dem örtlichen Stoffladen, SnapPap von Snaply über dawanda
Schnitt: Zuschnitt als Dreieck im rechten Winkel an der Stoffkante: 110 x 110 cm mit Diagonale, Kindertuch aus Reststück, ca. 60 x 60 cm an den Unterkanten


Verlinkt zu anderen kreativen Werken bei Creadienstag und HandMadeOnTuesday.